Der letzte grosse Flug der 2012er Saison?
Ein Tag der an und für sich nichts Besonders erwarten lies:
Leichte Westwindlage und ein Gradient von 0.62 zwischen 1500m und 2500m. In den Prognosen hiess es dann noch Wolkenbasis um 2300müM: Dies liess keine überschwenglichen Glücksgefühle aufkommen. Eine vorbeiziehende Cirrenabdeckung und eine zweite aufkommende Abdeckung liessen deshalb nur ein kurzes fliegbares Zeitfenster erwarten.
Und tatsächlich: Auf dem Platz fanden sich nur spärlich Fliegerkameraden ein. Schon bald machte sich die tiefe Basis von 2500 - 2700müM bemerkbar. Der Start kurz nach dem Mittag gelang jedoch und schwach keimte doch noch die Hoffnung für einen guten Tag auf. Und tatsächlich: Der Abflug Richtung Churfirsten gelang vielversprechend. Doch die Operationshöhe war knapp und Chäserugg zeitweise in den Wolken. Kurz vor dem Alvier auf Höhe des Sichelkamms wurde die Operationshöhe engültig zu knapp, so dass ich mich zu einer Talquerung Richtung Prodkamm entschloss. Dort sah es besser aus, aber meine Ausgangshöhe liess keinen Jubel aufkommen. Also ab geht's: Bad Ragaz als Plan B im Kopf.
In den Flumserbergen angekommen konnte ich direkt die Menschen im Restaurant "begrüssen". Denn mehr als 2000müM waren leider nicht mehr zu schaffen. Zum Glück entdeckte ich einen einsamen "Gleitschirmler" der einsam und etwas tiefer seine Kreise drehte - aber nicht wirklich stieg :-(
Nun, wie sich herausstellte hatte er aber auch nicht das Zentrum erwischt - aber mit zäher Geduld und einem genauen Beobachten meines Gegenübers stieg es nun deutlich besser.
Wieder auf 2500müM angekommen machte sich immer wieder die tiefe Basis bemerkbar. Der Deckel war einfach nicht zu knacken. Mein Plan, rund um den Spitzmeilen weiter nach Süden vorzudringen, misslang.
Nachdem ich an diversen anderen Flugtagen vergeblich Aufwind am Grossen Chärpf (ok alle sagen der geht nie! - ich weiss) gesucht habe, versuche ich es an diesem schwachen Tag erst recht nicht.
Inzwischen ist die zweite Cirrenabdeckung aus West-Südwesten eingeströmt und ich "flüchte nach Westen in die Sonne. Aber alle hotspots rund um das Oberseetal sind "tot". Trotzdem gelingt es mir noch Richtung Einsiedeln vorzufliegen. Meine Höhe will nun aber nicht mehr wesentlich über 2200müM steigen und so entschliesse ich mich nach längerer Kurblerei, die erflogene Höhe noch in Strecke umzusetzen und den Flugtag mit einem gemütlichen Abgleiten zu beenden.
Eine gelungene Landung mit der ASW28-18 beendet diesen schönen Tag
Bild: MarcAngst